17. – 19. April 2015, Nürnberg:
Deutsche Meisterschaften der Jugend A im Modernen Fünfkampf


Berichterstattung

Start zum ersten Lauf des Combined Event der Jungen am Sonntagmittag. Foto: BLMF/H. Riedel19. April 2015, Nürnberg
Großer Sport bei der DM-Premiere in Nürnberg

Bei herrlichstem Wetter und rundherum strahlenden Gesichtern endeten die ersten Deutschen Meisterschaften im Modernen Fünfkampf in Nürnberg am vergangenen Sonntag um 15:45 Uhr mit der Siegerehrung der Mannschaften.

Die Medaillen und Sachpreise wurden von dem Schirmherrn der Meisterschaften, SKH Prinz Leopold von Bayern, dem Präsidenten des Deutschen Verbandes für Modernen Fünfkampf Olaf Kleidon und Herrn Benjamin Jung von der Sparkasse Nürnberg, der diese Premiere maßgeblich mit vorangetrieben und dessen Haus diesen Wettkampf großzügig unterstützt hat, an die Deutschen Meister der Jugend A des Jahres 2015 übergeben.


Dabei begann der Wettkampf am Freitagabend mit dem Springreiten der Mädchen auf der Reitsportanlage Hölzleshof durchaus durchwachsen. Von den 14 Reiterinnen bewältigten nur Anna Matthes, Anna-Renate Müller (beide aus Potsdam), Anna Gebauer (Berlin) und Veronika Procher (Passau) den anspruchsvollen Parcours fehlerfrei. Sechs Athletinnen mussten den Parcours wegen mehr als drei Verweigerungen oder anderer Fehler mit null Punkten verlassen. Die Nürnbergerin Lea Smirnov konnte sich mit 223 Punkten noch achtbar aus der Affäre ziehen.

Nach einer erholsamen Nacht und einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Frühstückbuffet im Hotel Arotel trafen die Athleten am Samstag nach nur 10 Fahrminuten im Hallenbad des Nürnberger Stadtteils Katzwang ein. Leider war für Justin Akitoye zu diesem Zeitpunkt der Wettkampf bereits beendet. Krankheitsbedingt befand er sich zum Start des ersten Schwimmlaufs um 8:30 Uhr bereits auf der Heimreise nach Berlin.

Neuling schwimmt die schnellste Zeit

Vermutlich auch aufgrund des relativ warmen Wassers im 25 m Becken gab es nur wenige deutliche Verbesserungen gegenüber den jeweiligen Meldezeiten. In dieser Hinsicht ragten die Berliner Max Brauer mit einer Verbesserung von 1,12 s, Jale Gültekin mit 1,29 s, Henry Gebauer mit 2,19 s, und insbesondere der Nürnberger Jens Jüttner (für München startend) mit 3,31 s heraus. Der Fünfkampf-Neuling Jens Jüttner schwamm mit 2:03,69 min und über 5 s Vorsprung die schnellste Zeit des Wettkampfs, während alle anderen Jungen des schnellsten Laufs innerhalb einer halben Sekunde um 2:09,40 min anschlugen. Bei den Mädchen konnte sich Rebecca Langrehr (Berlin, 2:19,25 min) vor Anna Matthes (Potsdam, 2:20,50 min) und Veronika Procher (Passau, 2:24,19 min) durchsetzen. Gleich danach kam Lea Smirnov (Nürnberg, 2:25,93 min) mit der viertbesten Zeit ins Ziel.

Während die Mädchen im Gebäude bleiben konnten und sich zur Fechthalle lediglich ein Stockwerk nach oben bewegen mussten, hieß es für die Jungs gleich nach dem Ausschwimmen zum Reiten aufzubrechen. Zur Reitsportanlage Hölzleshof, der einzigen Sportstätte des Wettkampfs außerhalb des Nürnberger Stadtteils Katzwang, musste eine Fahrzeit von ca. 20 Minuten einkalkuliert werden. Dennoch begann das Springreiten der Jungs pünktlich um 11 Uhr mit der Einweisung des Reitlehrers Michael Boy. Das Verlosen der Pferde ging reibungslos über die Bühne, aber bereits auf dem Abreiteplatz zeigte sich, dass auch bei den Jungs einige Athleten noch nicht die für einen A-Jugend Parcours notwendige reiterliche Kompetenz vorweisen können. Deshalb mussten sich fünf der insgesamt 12 männlichen Reiter mit null Punkten zufrieden geben. Timothy Jenner aus Potsdam und die beiden Berliner Max Brauer und Henry Gebauer hingegen beherrschten ihre Pferde souverän und konnten aus der Reithalle die vollen 300 Punkte mitnehmen. An dieser Stelle darf nicht unerwähnt bleiben, dass am Freitag und Samstag und teilweise auch noch am Sonntag sowohl der Reitverein am Hölzles¬hof als auch die Unterstützer der Nürnberger Organisatoren ein vielseitiges und leckeres Catering auf die Beine bzw. Tische gestellt hatten.

Erstes Fecht-Turnier in Katzwang

Um 12 Uhr begannen die Mädchen mit dem Einfechten in der hellen Sporthalle über dem Hallenbad, die noch nie weiße Gestalten mit Gittermaske und Degen gesehen hatte. Davon völlig unbeeindruckt führten die erfahrenen Obleute die teilweise sehr spannenden und äußerst engagiert ausgetragenen Gefechte auf 2 x 1 Treffer souverän und ohne jede Schwierigkeit. Mit je 23 Siegen zu 9 Niederlagen gewannen Anna Matthes und Anna-Renate Müller (beide Potsdam) das Fechten der Mädchen vor den beiden Berlinerinnen Nele Engel und Jale Gültekin (beide mit 21 Siegen zu 11 Niederlagen).

Noch bevor die Mädchen das Fechten komplett abgeschlossen hatten, waren alle Jungs vom Reiten zurück und tröpfelten nach und nach in Fechtkleidung in die Fechthalle. So konnte das Einfechten der Jungs leicht vorgezogen werden und bereits um 15:10 Uhr mit den Wettkampfgefechten begonnen werden. Auch bei den Jungs wurde jeweils auf 2 x 1 Treffer gefochten. Am Ende konnte sich nur der Nürnberger Tobias Hierl zwischen den starken Berliner Fechtern platzieren, die den oberen Teil des Feldes dominierten. Mit je 23 Siegen zu 7 bzw. 9 Niederlagen setzten sich Max Polaski und Pele Uibel an die Spitze, gefolgt von Max Brauer (20 zu 12), Tobias Hierl (19 zu 12), Gero Baltschukat (19 zu 13) und Tim Knoche (19 zu 13). Da auch das Fechten der Jungs zügig und komplikationslos über die Bühne ging, konnten die Gäste aus Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen den freien Rest des Nachmittags und das schöne Wetter nutzen, um der mittelalterlichen Nürnberger Altstadt einen Besuch abzustatten. Die Bayerischen Athleten und insbesondere die Fünfkämpfer aus der Region Nürnberg nutzten die freie Zeit, um sich mit den anwesenden Klassenkameraden, Freunden und Bekannten zu treffen und waren glücklich über die Premiere:  Zum ersten Mal konnten sie ihren Sport vor einer heimischen Wettkampfkulisse ausüben.

Panne vor der Entscheidung am Sonntag

Am letzten Wettkampftag warf eine Panne beim Aufbau der Laserschießanlage auf der Leichtathletikanlage des TSV Katzwang den Zeitplan gleich um drei viertel Stunden nach hinten, so dass das Warm-Up zum ersten Lauf des Combined Event der Mädchen erst um 10:45 Uhr beginnen konnte. War es der herrliche Sonnenschein an diesem Sonntagmorgen oder die auch schon am Vortag rundum gute Stimmung? Jedenfalls ertrugen sowohl die Zuschauer als auch die Athleten und Betreuer und nicht zuletzt auch der, bereits seit kurz vor 10 Uhr anwesende Schirmherr des Wettkampfs, SKH Leopold Prinz von Bayern, die Verzögerung ohne jedes Murren und nahmen so ein wenig von dem großen Druck, unter den die Organisatoren bei einer solchen Panne zwangsläufig geraten.

Bereits bei der technischen Besprechung am Freitagabend war festgelegt worden, dass die Handicap-Zeiten für die Combined Läufe nach den Ergebnissen im Schwimmen und Fechten zu berechnen seien; das Reitergebnis habe außen vor zu bleiben. So wurde der auch für die internationalen A-Jugend-Wettkämpfe relevanten Vierkampfwertung der Vorzug gegeben und gleichzeitig vermieden, dass alle Nichtreiter und Null-Punkte-Reiter mit einer Handicap-Zeit von 2:00 min als Pulk ins Rennen gehen und wenig publikumswirksam hinterherlaufen müssen.

Aber der herrliche Sonnenschein hatte auch seine Schattenseiten: Obwohl der Aufbau des Open-Air-Schießstandes durch großflächige Verschattung das direkte Sonnenlicht von den Pentashot Hit&Miss-Zielen fernhielt und mattschwarze Begrenzungsflächen auf zwei Seiten der Ziele auch einen beträchtlichen Teil des reflektierten, indirekten Sonnenlichts absorbierten, hatten die Schützen mit schwierigsten Bedingungen zu kämpfen: Aufgrund des neuen, nur 15,6 Millisekunden kurzen UIPM Codes der Laserpistolen waren weder Trainer noch Schützen in der Lage, die Position des Laserspots auf dem Ziel zu erkennen. Das stellte gerade für Teilnehmer, die noch keine perfekten Combined-Schützen sind, ein nahezu unüberwindliches Hindernis dar aber auch der eine oder andere erfahrene Schützen musste im Wettkampf Schießzeiten von 50 Sekunden hinnehmen. Darüber hinaus waren hochwahrscheinlich einige der Laserpistolen noch nicht in der Lage, die in den (nicht veröffentlichten) Technischen Anforderungen der UIPM vorgeschriebene Mindestlaserleistung von 2,3 Milliwatt auf die Ziele in 10 m Entfernung zu bringen. Bei einzelnen dieser noch nachzurüstenden Pistolen wurden bis zu 20% der Schüsse von den Zielen nicht registriert. Aber diese Probleme sind ja selbst bei internationalen Wettkämpfen der höchsten Kategorie noch nicht gelöst. Das erfreuliche bei den vier Combined Läufen in Nürnberg war, dass sich die Lichtverhältnisse während des Wettkampfs kaum änderten und so alle Athleten dieselben Bedingungen antrafen.

Zuschauer entdecken Combined Event

Als der erste Lauf der Mädchen gestartet wurde, waren alle Athletinnen mit der Situation beim Laserschießen vertraut und konnten sich ganz auf die Doppeldisziplin Combined Event konzentrieren. Und hier zeigte sich, dass im ersten, also dem eigentlich langsameren Lauf, mit den Berlinerinnen Roxana Kaiser, Carla Rachut und Anna Vuletic sowie der Nürnbergerin Lea Smirnov vier Athletinnen eine Gesamtzeit um 14:30 min erreichten und damit besser waren als sechs Athletinnen im schnelleren Lauf. Anna Vuletic erreicht mit 86,6 Sekunden die schnellste Gesamtschießzeit des ersten Laufs und mit 12,1 Sekunden beim vierten Schießen die schnellste Einzelschießzeit aller Mädchen und die zweitschnellste Einzelschießzeit des gesamten Wettkampfs.

Bereits nach dem ersten Combined-Lauf zeigten sich die Fünfkampf-Neulinge unter den Zuschauern begeistert vom Konzept und der damit verbundenen Spannung des Combined Event. Die für das Publikum wichtige, gute Verfolgbarkeit der Läufe war wohl zum einen der vollständig einsehbaren Laufstrecke, der zuschauerfreundlichen Position des Schießstandes und nicht zuletzt der sachkundigen und engagierten Moderation der Läufe durch Olaf Kleidon zu verdanken.

Spannender Kampf um Platz 2

Der zweite Lauf der Mädchen setzte dann in Sachen Spannung noch ein Sahnehäubchen oben drauf: Zwar erreichte die Potsdamerin Anna Matthes mit der drittschnellsten Gesamtzeit von 13:39,8 min und der besten Gesamtschießzeit der Mädchen von 71,5 s einen souveränen Start-Ziel-Sieg, aber um den zweiten Platz gab es einen äußerst spannenden Kampf zwischen der Berlinerin Rebecca Langrehr und der Potsdamerin Anna-Renate Müller. Den fulminaten Endspurt der beiden konnte Rebecca Langrehr in einem „Fotofinish“ für sich entscheiden und wurde mit einem Punkt Vorsprung Zweite in der Vierkampfwertung. Da jedoch Anna-Renate Müller 26 Punkte besser geritten war, drehte sich in der Fünfkampfwertung die Reihenfolge der beiden um, und sie erhielt die Silbermedaille – Faszination und Spannung pur!

Nach diesem heißen Finish nutzten die Zuschauer die Zwangspause während des Warm-Up zum ersten Lauf der Jungen, um die Emotionen wieder etwas herunter zu fahren. Aber vom Startschuss weg lieferte auch der erste Lauf der Jungs großen Sport: Der mit 33 s nach dem Führenden Jan Kauffmann aus Berlin gestartete Brandenburger Hennes Blechschmidt lief ein beherztes Rennen und zeigte herausragende Schießeinlagen. Mit einer Gesamtschießzeit von 63,3 s markierte er den Bestwert des gesamten Wettkampfs und mit 13:04,0 min zauberte er eine um mindestens 31 Sekunden schnellere Combined-Zeit auf die Tartanbahn als alle Konkurrenten in seinem Lauf. In einem die Zuschauer mitreißenden Schlussspurt konnte er sich bis auf zwei Sekunden an Jan Kauffmann heransaugen und den zweiten Platz des ersten Laufes erkämpfen. Max Stolz wurde in 13:35,2 min Dritter.

Absolute Leistungsbereitschaft im letzten Lauf

Doch nun zum zweiten und schnellsten Lauf der Jungs, und damit zum Höhepunkt des Wettkampfwochenendes. Wie bei den Mädchen konnte auch bei den Jungs der als Führender mit 18 Sekunden Vorsprung auf Tim Knoche gestartete Max Polaski mit einer Combined-Zeit von 12:13,0 min einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg feiern. Neben der Bewunderung für diese grandiose Leistung zogen die Aufholjagden und die Positionskämpfe dahinter die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich. So eroberte sich Pele Uibel aus Berlin mit einer Schießzeit von 78,7 s – der zweitbesten der Jungs – und dem nähmaschinenartigen Stakkato seiner noch kurzen Beine beim Laufen die Herzen der Zuschauer. Mit einer Gesamtzeit von 12:29,1 min waren nur wenige schneller als er, so dass er in der Vierkampfwertung den 6. Platz belegte. Und Pele Uibel war auch der direkte Kontrahent von Lokalmatador Tobias Hierl, der ihn unter den Anfeuerungsrufen seiner Nürnberger Fans in einem sagenhaften Endspurt über 300 m niedersprintete und sich mit einer Combined-Zeit von 12:27,8 min in der Vierkampfwertung den fünften Platz sicherte. Bei Tobias Hierl war am Ende noch so viel Power in den Beinen, dass man vermuten konnte, dass er das Laufen einen Tick zu langsam angegangen war. Zwei Sekunden vor Tobias war der Berliner Max Brauer als Vierter der Vierkampfwertung ins Ziel gekommen. Fast schon ein bisschen zu unspektakulär erreichte Henry Gebauer trotz nur moderater Schießzeiten (Gesamtschießzeit 101 s) mit 12:08,6 min die beste Combined-Zeit des gesamten Wettbewerbs und lief als Dritter durch den Zielbogen der Sparkasse Nürnberg, ohne deren Unterstützung der Wettkampf in dieser Qualität nicht möglich gewesen wäre. Die Silbermedaille im Vierkampf erkämpfte sich der Potsdamer Max Graf mit der zweitbesten Combined-Zeit von 12:11,2 min. Da Max Graf beim Reiten den Parcours mit null Punkten verlassen musste, fiel er in der Fünfkampfwertung weit zurück und Henry Gebauer – der einen fehlerfreien Ritt absolviert hatte – bekam die Silbermedaille im Fünfkampf umgehängt. Die schnellste Einzelschießzeit des gesamten Wettbewerbs zeigte Timothy Jenner mit 11,2 s im zweiten Schießen.

Beste Stimmung trotz weiterer Panne

Aber kurz vor der Siegerehrung passierte die zweite größere Panne des Wettkampf-Wochenendes: In das Auswerteprogramm hatte sich bei der Berechnung der Mannschaftswertung ein heimtückischer Fehler eingeschlichen, dessen Beseitigung die Siegerehrung um eine halbe Stunde nach hinten verschob. Auch hier half wohl wieder das wunderbare Wetter und die gute Stimmung bei Athleten, Betreuern und Zuschauern, die Zwangspause ohne Murren zu überstehen. Als dann die Medaillen und die Sachpreise der Co-Sponsoren Adesso und Arithnea verteilt und die Fotos von den strahlenden Siegern geschossen waren, verabschiedete Olaf Kleidon den Schirmherrn, alle Athleten, Betreuer, Unterstützer und Zuschauer und drückte seine Hoffnung aus, dass in Nürnberg bald wieder ein so hochklassiger Wettbewerb im Modernen Fünfkampf stattfinden möge.

Die Highlights aus bayerischer Sicht

Lea Smirnov hat sich in den wenigen Wochen, in denen sie das Sportgymnasium in Potsdam besucht (aber weiterhin für den Bayerischen Landesverband startet), im Schwimmen und Laufen bereits enorm gesteigert. Die 200 m Freistil schwamm sie mit 2:25,93 min in der viertbesten Zeit, das Combined Event bewältigte sie mit 14:33,8 min in der siebtbesten Zeit. In beiden Disziplinen erreichte sie jeweils die beste Zeit ihres Jahrgangs 1999. Als Lohn ihrer Mühe erfüllte sie mit 690 Punkten erstmalig die D/C-Kadernorm der Frauen und gehört im nächsten Jahr neben Anne Kleidon aus München und Tobias Hierl aus Nürnberg ebenfalls zum Bundeskader.

Der Fünfkampf-Neuling Jens Jüttner beweist bei seinem ersten Wettkampf bemerkenswertes Talent und verpasst die D/C-Kadernorm für die Männer nur um ca. 60 Punkte. Als Schwimmer des TSV Katzwang musste Jens für den ASK München-Süd (dem Verein des Präsidenten des Bayerischen Verbandes für Modernen Fünfkampfs, Olaf Kleidon) antreten, da es beim TSV Katzwang noch keine Abteilung für Modernen Fünfkampf gibt (der TSV Katzwang damit noch kein Melderecht hat) und die Fünfkampf-Abteilung des Post SV Nürnberg in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit die Lizenzmarke nicht bereitstellen konnte. Jens schwamm die schnellste Zeit des gesamten Feldes und auch seine reine Laufzeit von 11:54,4 min beim Combined Event, die er mit lediglich minimalem Lauftraining erreichte, konnte sich sehen lassen. Seine Schießzeit von 191,2 s  war natürlich indiskutabel, aber alles andere wäre nach nur 5 Wochen Schießtraining bei den extrem schwierigen Lichtbedingungen auch ein Wunder gewesen.

Mit den Plätzen 15 und 14 in der Vierkampfwertung konnten die Nürnberger Zwillinge Moritz und Benjamin Hierl vor heimischer Kulisse ein bemerkenswertes Ausrufezeichen setzen. Als jüngerer Jahrgang der Jugend B starteten sie eine Altersklasse höher, konnten aber den Großen beim Fechten schon erstaunlich viele Treffer abnehmen. Natürlich haben beide noch nicht annähernd das reiterliche Niveau ihres Bruders Tobias, aber Benjamin bewältigte den Springparcours mit immerhin 272 Punkten und landete am Ende in der Fünfkampfwertung auf einem sensationellen achten Platz. Wäre auch Moritz halbwegs erfolgreich durch den Springparcours gekommen, hätte es für die drei teilnehmenden Hierl-Brüder drei Top-Ten-Platzierungen bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend A gegeben.

Nach den Staffeln Berlin 2 und Brandenburg 1 gewann die bayerische Jungen-Mannschaft, bestehend aus Tobias, Moritz und Benjamin Hierl, die Bronzemedaille der Mannschaftswertung in der Fünfkampfwertung. Auch die bayerische Vierkampf-Mannschaft der Athleten Tobias Hierl, Dominik Olejarz aus Wangen bei Starnberg und Benjamin Hierl gewann die Bronzemedaille in der Vierkampfwertung. Und auch die bayerische Mädchen-Mannschaft mit Lea Smirnov, Anne Kleidon und Veronika Procher belegte in der Fünfkampfwertung den dritten Platz.

Tobias Hierl – der bereits seit Anfang 2015 dem D/C-Kader angehört – übertraf mit 1068 Punkten im Vierkampf nun bereits zum zweiten Mal (nach den Offenen Britischen Jugendmeisterschaften Mitte März in Birmingham) die Bundeskadernorm von 1031 Punkten für den C-Kader der Männer. Leider steht jedoch weder der Wettkampf in Birmingham noch der in Katzwang auf der Liste der Wettkämpfe, bei denen man sich für den Bundeskader C nominieren kann. Tobias wird also weiter intensiv trainieren müssen, um vielleicht später im Jahr diese Norm bei einem gelisteten Wettkampf mit noch deutlich stärkerem Fechter-Feld erfüllen zu können.




Abreiten vor dem Springreiten der Mädchen am Freitagabend. Foto: D. Hierl Kampfrichterbesprechung vor dem Schwimmen. Foto: D. Hierl Im vorletzten Lauf der Mädchen liefern sich die drei Besten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Foto: D. Hierl
Parcoursbesichtigung vor dem Springreiten der Jungen am Samstagmittag. Foto: D. Hierl
 
Tobias Hierl auf Liccaty Splitt. Foto: BLMF/H. Riedel Timothy Jenner auf Granni. Foto: BLMF/H. Riedel Rebecca Langrehr gegen Anne Kleidon. Foto: BLMF/H. Riedel Die vier in die 3200 m Laufstrecke eingebetteten Schießeinheiten mit der Laserpistole erfordern höchste Konzentration und eine ruhige aber schnelle Hand. Und das alles bei einem Puls jen-seits von 180 Schlägen pro Minute. Foto: F. Hierl
 
Die beiden Besten des ersten Laufes der Jungen liefern sich auf den letzten 100 m noch ein pa-ckendes Endspurt-Duell. Foto: F. Hierl Die bayerischen Teilnehmer mit Landestrainer Dieter Drebinger und Präsident Olaf Kleidon (es fehlen Moritz und Benjamin Hierl). Foto: D. Hierl Herzlichen Dank an den Schirmherrn, alle Unter-stützer, die über 40 ehrenamtlichen Helfer und die zahlreichen Zuschauer, die den Wettkampf – ins-besondere für die Athleten aus der Region – zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließen. Foto: T. Hierl

Aktuelle Infos

 
Bei den Internationalen Süddeutschen Meisterschaften 2022 in Passau räumten die Modernen Fünfkämpfer der Nürnberger Vereine ab: Vom TSV Katzwang 05 erkämpften sich in ihren Altersklassen Hanna Knoblich (U11w), Oliver Windt (U13m), Elena Gutierrez Steinhauer (U13w), Anne Krisch (U15w), Moritz Hierl (Senioren), Sebastian Windt (Masters 30+m) und Claudia Knoblich (Masters 40+w) den Süddeutschen Meistertitel. Vom Post SV schafften das Miron Valaev (U11m) und Larissa Drebinger (U19w).